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der erste Eindruck war nicht so schlecht... |
Unser nächstes Ziel Si Phan Don ist direkt nach der
kambodschanisch-laotischen Grenze im Süden von Laos gelegen. Dort platzte 1866
der Traum der Franzosen wertvolle Güter zwischen dem südchinesischen Meer und
dem Reich der Mitte zu Hin und Her zu transportieren. Grund dafür waren die beiden Wasserfälle
Somphamit und Phapeng. Diese beiden Fälle bilden die Südgrenze eines einzigartigen
Feuchtgebietes, das von den Laoten Si Phan Don oder in Deutsch „die viertausend
Inseln“ genannt wird. Auf einer Länge von 50 km sowie einer Breite von bis zu 14
km gliedert sich der Mekong in etliche Kanäle und gibt hunderte kleine Inseln
frei.
Gemäss Auskunft des Ticketsverkäufers sollte der Bus um 12:30
in Kratie abfahren und die Fahrt 6 Stunden dauern. Sicherheitshalber gingen wir
noch ausgiebig Mittagessen, da man nie weiss, was einem auf so einem
Trip alles
erwartet. Der Bus kam dann auch mit einer guten Stunde Verspätung in Kratie an.
Die Sitze waren nur zur Hälfte belegt und Chöge und ich ergatterten uns einen
Doppelsitz hinten im Bus. Wir waren ganz erstaunt über die grosszügige
Beinfreiheit die unsere Plätze boten. Scheinbar handelt es sich dabei um die
besten beiden Plätze im Bus. Da konnte etwas nicht stimmen, da die anderen
Reisenden bereits mehr als sieben Stunden unterwegs waren. Wir kamen jedoch
nicht dazu uns weiter Gedanken darüber zu machen, da bereits nach 10 Minuten
Fahrt eine Pause von 30 Minuten angekündigt wurde. Mein erstaunter Kommentar
wurde von den rundherum sitzenden Traveller nicht gerade erfreut zur Kenntnis
genommen. Scheinbar war dies nach einer grösseren Panne irgendwo im Nirgendwo
ohne Verpflegungsmöglichkeit der erste Halt seit
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Raststätte |
der Abfahrt morgens um 6:00
Uhr. Entsprechend hungrig und genervt waren alle und ich gab natürlich sofort
mein Mitgefühl zum Ausdruck.
Während die anderen sich die Bäuche vollstopften, schauten
Chöge und ich uns auf der Raststätte um. Da gibt es immer etwas zu sehen….
Pünktlich nach einer halben Stunde ging die Fahrt weiter und
die Stimmung im Bus hatte sich auch schlagartig verbessert. Um uns herum sassen
ein Deutscher, ein Südtiroler, eine Holländerin und zwei Französinnen, welche
uns dann auch detailliert über die vergangenen Stunden informierten. Scheinbar
handelte es sich bei dem Bus sogar für kambodschanische Verhältnisse um eine
echte Rostlaube. Noch mitten in der Diskussion rief Chöge mir plötzlich zu, ich
solle sofort meine Handtasche nehmen. Als ich nach unten sah, stieg mir auch
schon Rauch entgegen und ich war echt irritiert als ich, durch ein Loch neben
mir direkt auf die Strasse sehen konnte. Einen Augenblick später und ich wäre
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Toilette |
meine Handtasche losgewesen. Der Rauch entpuppte sich dann auch als Strassenstaub,
der durch eine grosse Öffnung in den Bus kam. Chöge und ich flohen von unseren
Plätzen und holten den zweiten Chauffeur um ihn auf den Defekt aufmerksam zu
machen. Seine Reaktion war erstmals ein „I know…“ als er die grosse Öffnung
sah. Wir sahen uns alle entsetzt an und der in der Reihe vor uns sitzende
Deutsche wurde aufgefordert ebenfalls seinen Platz zu räumen. Sein Sitz wurde
nach vorne gekippt und ein sich im Boden befindender Deckel wurde geöffnet.
Jetzt kamen eine Treppe und eine Türe die sich geöffnet hatte zum Vorschein.
Offenbar handelte es sich dabei um den Notausstieg. Die defekte Türe wurde mit
einem Strick festgemacht und damit war die Sache auch schon geregelt. Wir
konnten alle wieder auf unsere Plätze zurück. Während der ganzen Aktion hat der
Bus nicht einmal sein Tempo vermindert. Schliesslich galt es mittlerweile
bereits fast 2 Stunden Verspätung aufzuholen. Je näher wir der Grenze kamen
desto schlechter wurde die Strasse. Der Bus knallte vom einem zum anderen
Schlagloch und es dauerte nicht lange und unter meinem Sitz kam wieder Staub
hoch. Chöge ging erneut zum Chauffeur, welcher dieses Mal dann sogar anhielt.
Es gab einen kurzen Knall an die Türe unter meinem Sitz und der Bus fuhr
weiter. Dafür wurden die Lüftungsklappen an der Decke des Busses
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Chöge beaufsichtigt die Instandhaltungsarbeiten... |
geöffnet,
damit der Staub sich besser verteilen konnte. Ohne Kommentar wurden Halstücher
ausgepackt um damit die Atemorgane wenigstens ein wenig zu schützen. Wir sahen
aus wie ein Überfallkommando… Gerade als es sich jeder auf seinem Sitz
gemütlich gemacht hatte, um sich einem Nickerchen hinzugebengab es einen Ruck
und der Bus stand still… Die Türe öffneten sich und es wurde Werkzeug
ausgeladen. Langsam stiegen auch die Passagiere aus um zu sehen was nun schon
wieder los ist…. Wie konnte es anders sein, wir hatten eine Reifenpanne. Die im
Bus mitreisenden Mönche suchten sich ein Schattiges Plätzchen und steckten sich
einer nach dem anderen eine Zigarette an. Wir Reisenden schauten uns ein
weiteres Mal erstaunt an. Rauchende Mönche wo
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Reifenpanne |
gibt’s den das?!! Die Holländerin
war überzeugt, dass diese unmöglich echt sein können und das Mönchsgewand nur
tragen würden um gratis durch die Gegend reisen zu können. Lebensziel der
Mönche ist meines Wissens Geist und Körper von sämtlichen äusseren Einflüssen
frei zu halten. Keine Frauen, kein Alkohol und ganz sicher auch keine
Zigaretten… Aber wer weiss möglicherweise werden diese Grundsätze in Kambodscha
ja liberaler gehandhabt.
Wir verbrachten die doch längere Wartezeit mit den üblichen
Travellertalks; wo warst du schon, wo hin gehst du noch, gute und schlechte
Erfahrungen etc. Dies ist dann doch sehr spannend und entsprechend kurzweilig.
Irgendwann war dann auch das Rad gewechselt und weiter ging es mit einer
Verspätung von mittlerweile drei Stunden.
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Rauchende Mönche - wo gibts denn sowas ??!! |
Der Grenzübergang ist gemäss Lonley Planet jedoch nur bis
18:00 Uhr geöffnet und es war mittlerweile um einiges später. Einige Reisenden
begannen sich deswegen Sorgen zu machen. Irgendwann kam dann auch ein Guide
daher, der uns informierte dass wir die Grenze in voraussichtlich 30 Minuten
erreichen würden. Die Grenzformalitäten würden durch das Busunternehmen
erledigt. Wir müssten ihm unsere Pässe, die Visagebühr sowie je 2 USD
Stempelgebühr für den kambodschanischen sowie auch für den laotischen Grenzbeamten
plus 1 USD für die Einreise nach den offiziell gültigen Grenzöffnungszeiten
bezahlen. Anstatt uns in die Schlange zu stellen konnten wir im Bus sitzen
bleiben, stressfrei zur Toilette gehen oder eine Zigarette rauchen. Uns war das
ja noch so recht, leider sassen auch in diesem Bus wieder ein paar Deutsche,
die es besser wussten. Gespart haben sie schlussendlich auf den ganzen Betrag 2
USD und dem Bus dafür eine weitere Verspätung von 30 Minuten eingehandelt. Die
Schweizer sind übrigens nach wie vor von den Visagebühren befreit solange sie
sich nicht länger als 14 Tage in Laos aufhalten. Die zusätzlichen 5 USD mussten
wir jedoch auch bezahlen.
Schlussendlich war es 20:30 als der Bus am Abzweiger von der
Hauptstrasse zum Fähranleger stoppte. Alle Reisenden mit dem Ziel 4000 Island
wurden aufgefordert auszusteigen. Man versicherte uns, ein Minibus für den
Weitertransport sei organisiert. Nachdem alle Rucksäcke ausgeladen waren fuhr
der Bus weiter Richtung Pakse und wir standen im Dunkeln auf einer Hauptstrasse
mitten im Nirgendwo. Wir waren gerade am Beraten wie es nun weiter gehen soll,
als ein Songtheo aus der Dunkelheit auftauchte. Dies ist ein Fahrzeug mit einer
Ladefläche auf der zwei Bänke festgeschraubt sind und von einer Schutzplane,
welche an
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Wohlverdientes Bier Lao |
Gestänge festgemacht ist, überdeckt wird. Diese werde hauptsächlich
im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt.
Das Gepäck wird auf dem Dach befördert und auf der Ladefläche haben gut 30
Personen Platz wenn es sein muss. Da die meisten Reisenden aus dem Bus,auf die
Insel wollten wurde es ganz schön voll. Chöge und zwei andere Jungs mussten
sich hinten auf das Trittbrett stellen und sich so gut wie möglich an den
Stangen festhalten. Die Fahrt dauerte dann weitere 15 Minute bis zum Pier. Dort
wurde uns mitgeteilt, dass die offizielle Fähre nicht mehr fahre, es jedoch
einen Bootstransfer für den doppelten Preis (quasi mit Nachtzuschlag) gäbe. Was
blieb uns auch anderes übrig als diesen zu bezahlen. Langsam aber sicher waren
alle total k.o. und hatten nur noch ein Ziel nämlich sich so schnell wie
möglich eine grosse Flasche Bier Lao zu gönnen. Die Bootsfahrt dauerte
ebenfalls nochmals eine gute viertel Stunde. Als wir endlich im nördlichen Teil
der Insel Don Det abgeladen wurden, war es fast 22:00. Die meisten wollten eigentlich
wie wir auf die weiter südlich gelegene Insel Don Khone. Diese ist durch eine
Brücke mit Don Det verbunden. Weit und breit waren jedoch weder ein
Motorradfahrer noch ein Tuk Tuk zu sehen. Bis auf uns hatte auch niemand eine
Reservation. Also verabschiedeten wir uns. Die anderen machten sich
zwangsläufig in Don Det auf die Suche nach einer Unterkunft, da der Fussmarsch
gemäss Auskunft eines Locals mehr als 40 Minuten dauern würde. Chöge und ich
setzten uns in eine Bar und riefen unser Guesthouse an. Mr Pan versicherte uns
er werde uns umgehend einen Transport schicken. Es würde jedoch eine gute halbe
Stunde dauern. Kein Problem, Hauptsache wir hatten endlich unser lang ersehntes
Bier Lao vor uns stehen.
Die Fahrt dauerte dann tatsächlich gute 20 Minuten über
unbeleuchtete holprige Feldwege und wir waren dankbar als wir uns endlich unter
die wohlverdiente Dusche stellen konnten. Todmüde und gespannt darauf, ob sich
diese ganzen Strapazen gelohnt haben und die Insel wirklich so paradisisch ist
wie überall beschrieben wird, sanken wir in den Schlaf….