ASIA-FREAKS

In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche-Träume-Entdecke - Mark Twain

Das sind wir...

Das sind wir...

Dienstag, 28. Oktober 2014

Und doch nochmal.... auf nach Südostasien ;-)


Obwohl wir uns nach der letzten Reise einig waren, dass es nach unseren zahlreichen Reisen quer durch Südostasien, nun doch mal auf einen anderen Kontinent gehen sollte, zieht es uns nochmals dahin.

Dies nicht weil es uns an Ideen fehlt, sondern weil wir aufgrund von Diplomarbeiten, die wir schreiben mussten und den darauffolgenden Jobwechsel schlicht weg keine Zeit hatten uns um eine seriöse Reisevorbereitung, welche der Besuch eines neuen Kontinents defintiv zur Folge hätte, zu kümmern.

Chöge liegt mir ja auch seit Jahren in den Ohren, dass er unbedingt mal nach Myanmar will. Ich konnte mich bis anhin überhaupt nicht dafür begeistern, da zur Zeit ein riesen Hype auf dieses Land besteht. Jeder will dahin.... dem Land werden sozusagen die Türen eingerannt und die Besucherzahlen verdoppeln sich von Jahr zu Jahr. Die Nachfrage scheint grösser als das Angebot zu sein, was zusätzlich die Preise rasant in die Höhe treibt. Flüge und Hotels sind in der Hochsaison knapp. Da es erst seit ein paar Jahren möglich ist, als Tourist durchs Land zu reisen, scheint das Land auf die Besucherströme überhaupt nicht vorbereitet zu sein. Zudem muss sich die Infrastruktur in üblem Zustand befinden. Geldautomaten gibt es nur wenige und wehe eine Dollar Note hat einen Knick, dann wird sie einfach nicht angenommen. Dies kann sich zu einem grossen Problem entwickeln, wenn man sich in einem Land bewegt in dem nur Cash akzeptiert wird . Ich muss gestehen, dass ich grosse Bedenken habe aufgrund dieser Ausgangslage schlussendlich vom ganzen Land enttäuscht zu sein. Zudem graust es mich von den vielen Pagoden die es zu besichtigen gibt. Ich habe davon in den letzten Jahren wirklich genug gesehen....

Wie auch immer, wir fliegen nun doch dahin.... Chöge hat sich durchgesetzt!
Also habe ich mir einen Reiseführer gekauft und mich reingelesen. Zusätzlich habe ich in den letzten Wochen viele Reiseberichte im Internet studiert. Es scheint gar nicht so schlimm zu sein, wie es in den Medien steht. Die Traveller Community jedenfalls ist sich einig, dass Myanmar definitiv eine Reise wert ist. Die Liebenswürdigkeit der Bevölkerung scheint einzigartig zu sein und gerade die chaotischen Verhältnisse lassen eine Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Je konkreter unsere Pläne nun werden, desto grösser wird auch meine Vorfreude. Ich habe meine Vorbehalte mittlerweile abgelegt und bin nun total gespannt darauf was uns alles erwartet...

Anfangs Dezember geht es los. Wir fliegen von Bangkok nach Mandalay und werden mit Boot, Bus und Zug durchs Land reisen. Im Anschluss geht es dann noch für zwei Wochen in den Süden von Thailand zum Inselhüpfen. Wir werden wie gewohnt berichten, sofern die Internetverbindungen dies in Myanmar auch zu lassen.... Bis dahin gibt es doch noch so einiges zu organisieren, da wir für unsere Verhältnisse wirklich spät dran sind....

So long ;-)

 

Linksammlung

Vietnam
Phu Quoc / Duong Dong: Hotel Sea Breeze / http://www.seabreezephuquoc.com

Kambodscha
Phnom Penh: Fancy Guesthouse / http://www.fancyguesthouse.com
Kratie: Hotel Oudom Sambath http://www.agoda.com/oudom-sambath-hotel-restaurant/hotel/kratie-kh.html

Laos
Don Khon: Pan’s Residence / http://www.agoda.com/pan-s-residence/hotel/muang-khong-la.html
Champasak: Hotel Inthira / http://www.inthira.com/hotel_about.php?hid=4
Don Daeng: La Folie Lodge / http://lafolie-laos.com
Pakxe: Hotel Phi Dao / http://www.agoda.com/phi-dao-hotel/hotel/pakse-la.html


Thailand
Bangkok - Silom: Hotel Lullaby Inn Silom Bangkok http://www.lullabysilom.com/
Amphawa: Hotel Yao In Chan http://www.yaoinchan.com/en/01-home/index.php
Phuket - Kata Beach: Southern Fried Rice Guesthouse http://southernfriedrice.com/home.html
Bangkok - Sukhumvit Soi 11: Hotel Ambassador / http://www.amtel.co.th/

Sonntag, 12. Oktober 2014


Unser Flug ging erst am Abend und es galt ein paar Stunden totzuschlagen. Da Ubon eine riesige 

Demonstrieren nach "thaistyle"
typische thailändische Provinzstadt ohne viel Sehenswertes ist, beschlossen wir uns in einem 5-Sterne Hotel einen Wellnessnachmittag zu gönnen. Das war nach der Kamikaze-Busfahrt genau das Richtige. Nach über zehn Jahren, gönnten wir uns tatsächlich das erste Mal eine echte Thaimassage. Davor hatte wir bis  anhin zu grossen Respekt, da das ganze doch sehr grob aussieht. Wir bereuten es zum Glück nicht. Die Massage war zwar alles andere als entspannend, dafür fühlt man sich hinterher wie neu geboren... also genau das Richtige nach Stunden Busfahrt auf den holprigen Strassen.
In Bangkok landeten wir auf dem alten Flughafen und beschlossen aufgrund der Unruhen, mit den ÖV in die Stadt zu reisen. Wir mussten zum ersten Mal die Metro benützen. Da wir sonst immer mit dem Skytrain unterwegs sind, war uns nicht bekannt, dass dort das Gepäck gecheckt wird. Zu unserer Belustigung mussten wir unsere stinkende Schmutzwäsche ausladen, damit die Security unser Hab und Gut untersuchen konnte…. So wies aussah fanden die das nicht ganz so lustig wie wir beiden…

bereit für die Einfahrt des Zuges
Auf den ersten Blick war Bangkok wie immer. Von den Unruhen bekamen wir erst mit der Zeit etwas mit. An einem Tag konnten wir nicht in die Sukhumvit wo alle Malls stehen, da dort gerade heftig demonstriert wurde. Ein anderes Mal beschlossen wir das Klongboat Richtung Khao San Road zu benützen, das ich ein Jahr zuvor mit Chantal entdeckt hatte. Da landeten wir mitten in einer Kundgebung. Für uns hatte das jedoch mehr Open Air-Charakter, als dass es nach Unruhen aussah. Überall standen Garküchen, auf der Bühne rockte eine asiatische Band und die Thais sassen friedlich im Schneidersitz mitten auf der Strasse, unterhielten sich und futterten was rundherum so alles gegrillt, gekocht und gedämpft wurde.
der Zug fährt ein
Nach zwei Tagen Grossmetropole, stand noch ein letzter Ausflug auf dem Programm, bevor es für Chöge bereits Zeit wird die Koffer zu packen. Anlässlich einer Doksendung hatten wir vor ein paar Jahren erstmals vom Railway Market Bilder gesehen. Dabei handelt es sich um einen grossen Markt in der Provinz Samut Songkhram der mitten im Bahnhof auf den Schienen des gleichnamigen Städtchens stattfindet. Wir fanden das so schräg, dass wir uns schon lange vorgenommen hatten uns das selbst anschauen. Endlich hatten wir auch die nötige Zeit dazu. Da wir definitiv genug vom Busfahren hatten, leisteten wir uns ab Bangkok ein Taxi . Damit wir genügend Zeit haben uns alles in ruhe anzuschauen,  wollten wir über Nacht bleiben und hatten uns ein schönes Hotel mitten im Nirgendwo direkt am Fluss Mae Klong gebucht.  Wir fuhren gleich nach dem Frühstück los und kamen genau richtig um uns den Markt anzuschauen bevor der Zug losfährt. Dies muss nämlich geplant sein, da dieser täglich nur zwei Mal hin und her fährt.
die Lebensmittel stehen direkt an den Schienen,
es wird ganz schön eng
Wie befürchtet waren wir nicht die Einzigen
die sich das Spektakel anschauen wollten. Die Provinz ist zwar von westlichen Touristen äusserst gering frequentiert. Anders sieht es mit asiatischen Reisegruppen aus. Zahlreiche Busladung werden täglich dorthin geschafft. Also waren wir wiedermal ein interessantes Fotomotiv mitten im typisch asiatischen Alltagsleben.
Die Besitzerin unseres Hotels in Bangkok hat uns die Abfahrtzeiten im Internet rausgesucht. So wussten wir genau wann der Zug fährt. Wir schauten uns erstmals ein wenig um und suchten uns dann einen guten Platz um Fotos machen zu können. Kurz vor 11:00 Uhr ertönte mehrmals ein dumpfes Signal. Sogleich kam Leben in die Marktverkäufer. Elligs wurden die Waren von den Schienen geschafft. Die meisten haben zu diesem Zweck eine Art fahrbaren Marktstand. Sie müssen nur das Sonnendeck nachhinten ziehen und den Wagen zurückschieben und das Gleis kommt zum Vorschein. Chöge und ich staunen nicht schlecht.
Schwimmender Markt von Amphawa
Es war dann auch tatsächlich so, wie wirs im TV gesehen hatte. Der Zug kommt pfeifend angefahren. Ich stellte mich sicherheitshalber in die zweite Reihe neben die Thais. Chöges Kopf liess es nicht zu seinen Platz in der ersten Reihe zu verlassen, was er dann auch für einen kurzen Moment bereuen musste. Der Zug fährt dermassen eng an den Marktständen vorbei, dass er also seinen Bauch einziehen musste. Mich grauste es beim Zusehen und er liess im Nachhinen verlauten, dass ihm tatsächlich auch nicht mehr geheur war. Das Ganze war sehr abenteuerlich und hat sich definitiv gelohnt! Nach dem der Zug in der Ferne verschwunden ist, schauten uns noch ein wenig in der Provinzstadt um und fuhren anschliessen weiter ins Hotel. Wir nutzten die restliche Zeit um es uns am Pool gemütlich zu machen und unsere vielen Erlebnisse in Gedanken nochmals durchzugehen.
Garküchen schwimmen hier vorbai

Am Abend organisierte uns die Reception ein Tuk Tuk, damit wir den nahen Markt in Amphawa besuchen konnten. Der schwimmende Essensmarkt ist ein beliebtes Ausflugsziel der Thais. Er findet allerdings nur am Wochenende (Fr-So) statt. Wir waren ganz begeistert von diesem Ort zumal wir auch hier wieder fast die einzigen Touris waren. Das Städtchen besteht noch hauptsächlich aus traditionellen Thaihäusern, welche alle direkt am Fluss stehen. Man kann dort Bootsfahrten machen und Fireflies schauen gehen oder sich einfach auf kleine Stühle oder Treppen setzen und direkt von schwimmende Garküchen etwas bestellen. Es war einfach der Hammer. Halt einfach typisch thaistyle… die alte Grossmutter singt Karaoke, neben uns feierte eine Gruppe Männer den Erfolg der Oppositions-Partei und wollten dauernd mit uns anstossen, während die Mütter mit den Kindern am Kitsch kaufen waren. Dieser Abend gehört sicher zu unseren Top Ten Erlebnissen der letzten 10 Jahre. Sowas muss man als Tourist in Thailand wirklich suchen.
Amphawa by night
Am nächsten Tag ging es dann mit dem Zug zurück nach Bangkok. Dieses Mal sassen wir in dem Zug, der durch den Markt fährt. Ich staunte ein zweites Mal, wie nahe er an der schaulustigen Menschenmenge und den Waren der Händler vorbei fährt.
Die Fahrt dauerte eine gute Stunde mitten durch die Provinz vorbei an Salzfeldern. Endstation war in Ban Laem. Wir wussten, dass von hier eine Fähre über einen Fluss fährt, welche wir finden mussten um zur nächsten Bahnstation zu gelangen. Also machten wir uns auf die Suche nach dem Fluss. Den fanden wir ziemlich schnell. Nur in welche Richtung wir laufen mussten war nicht gleich klar. Aber auch das war kein Problem, schliesslich sind die Thais ja grundsätzlich hilfsbereite Menschen. Jedesmal wenn wir stehen blieben, um uns umzuschauen, winkte uns irgendeiner und zeigte uns die Richtung. War mega lustig das Ganze. Wir hatten ja keine Ahnung ob wir auch wirklich ans Pier geführt werden.
Die Provinz Samut Sakhon grenzt direkt ans Meer und beliefert ganz Bangkok mit Fisch jeglicher Art.
Entsprechend waren die Gerüche, da überall Fisch verkauft und/oder getrocknet wurde. Auch hier gab es wieder viel Spannendes auf dem Weg zu sehen.
Die Fähre haben wir dann dank der Hilfe der Einheimischen problemlos gefunden. Auf der anderen Seite in Maha Chai war dann auch der grosse Fischmarkt wo die noblen Restaurants täglich ihren Fisch frisch einkaufen. Wir hatten von einem bekannten Fischrestaurant gelesen und machten uns auf die Suche danach. Schliesslich waren wir schon ein paar Stunden unterwegs. Auch hier wurden wir mit Handzeichen hin geführt. Obwohl es in der Gegend fast keine westlichen Touristen gibt, wissen die Thais offenbar genau nach was wir Ausschau halten; einfach unglaublich.
Wir haben dann auch hervorragend gegessen und gekostet hat es fast nichts. Ich denke da waren wir nicht das letzte Mal, zumal man von Bangkok direkt mit dem Zug hinfahren kann. Die zweite Fahrt dauerte dann nochmals eine Stunde und schon waren wir wieder zurück im lauten, stickigen Bangkok…. Wir haben den Ausflug nicht bereut. Für uns war es sehr überraschend, dass man in so kurzer Distanz zu Bangkok noch soviel ursprüngliches Thailand zu sehen bekommt.

Den letzten gemeinsamen Tag, verbrachten wir wie immer mit shoppen, essen in den Garküchen und einer Massage, bevor es für uns beide einmal mehr galt Abschied zu nehmen. Chöge fliegt zurück in die Schweiz und ich weiter nach Phuket….
Obwohl wir viele schöne Eindrücke mit nach Hause nehmen, haben wir beide nun das Gefühl, für den Moment diese Ecke der Welt gesehen zu haben. Wir haben Lust auf etwas ganz Neues... wir sind selbst gespannt wohin unsere Reise das nächste Mal geht.... Ein paar Ideen gibt es bereits.... lasst euch also überraschen..... s
So long

Samstag, 28. Dezember 2013

von Pakse über die Grenze nach Bangkok

Der Localbus wird beladen....
Von Champasak aus ging es dann weiter nach Pakse unserer letzten Station in Laos.
Wir waren bereits aus den Reiseführern vorgewarnt, dass es sich zwar um die zweit grösste Stadt des Landes handelt, diese jedoch nicht wirklich was zu bieten hat. Trotzdem machten wir uns auf die Socken um uns zu orientieren und natürlich auch ein wenig rum zu schauen. Zudem brauchten wir Tickets für den Bus nach Thailand. Auf der Suche nach der Busstation kamen wir an einem grossen Markt vorbei, also trieben wir uns einige Zeit dort herum. Wir finden es extrem spannend, was es da immer so zu sehen

davon haben wir in dem letzten Wochen
auch einige gegessen
gibt. Wir fanden dann auch eine Busstation, welche jedoch die falsche war. Jene die wir suchten sei 8 km ausserhalb der Stadt. Also musste ein Transportmittel her. Wir wurden schnell fündig. Ich erklärte dem Fahrer wir wollten zur Busstation und auch wieder zurück. Mindestens dreimal sagte ich ihm "go and back" und jedes Mal nickte er. Wir vereinbarten den Preis und los ging es. Es war also schon sehr eng in dem Gefährt und der Typ holte alles aus dem klapprigen Ding raus, was offenbar ging. Wir hüpften mal wieder mehr als wir fuhren und mussten uns irgendwie festhalten, dass wir nicht raus geworfen wurden. Zudem waren die Strassen mega staubig so dass
Transportmittel zur Busstation -
da passten wir tatsächlich beide rein....
wir einmal mehr aussahen wie die Schweine... Unsere Kleider haben mittlerweile alle Farben nur nicht die, in welchen wir sie original gekauft haben. Das Ticket hatten wir in fünf Minuten gekauft und am Schluss wollte uns der doofe Typ auch noch über den Tisch ziehen. Der abgemachte Preis sei nur für einen Weg. Potzblitz, da hatte er sich nun aber definitiv mit den beiden falschen angelegt. Wir erklärten im ziemlich bestimmt was wir von seinen Geschäftspraktiken hielten, Trinkgeld gab es keines und ein anderes Touristenpaar, welches gerade einsteigen wollte, schaute ihn böse an und lief ihm auch davon. Schade ist der Beschiss offensichtlich nun auch in Laos angekommen....
Wir suchten uns dann ein gemütliches Restaurant
zu Fuss über die Grenze nach Thailand
zum Essen. Leider war es immer noch bitter kalt, so dass wir uns relativ schnell in unser Hotelbett verzogen. Aufgrund des Wetters waren wir nun doch froh, Laos verlassen zu können, obwohl es uns auf den Inseln im Mekong mega gut gefallen hat.
typisch laotische Toilette,
ohne Mückenspray geht man da nicht hinein
Am nächsten Morgen machten wir uns früh auf den Weg zur Busstation. Der Bus war wiederum eine rechte Rostlaube und ich hoffte, dass wir unterwegs keine Panne haben würden, da wir unseren Flug nicht verpassen durften. Die Fahrt sollte drei Stunden dauern und wir kamen pünktlich am Grenzübergang an. So reibungslos und schnell sind wir in Thailand noch nie über Land eingereist. Das ganze dauerte max 15 Minuten und die Fahrt ging weiter. Um uns herum sassen Deutsche welche in den letzten Tagen mit dem Roller in den Bergen unterwegs gewesen waren und Homestay gemacht hatten. Sie hätten sowas von gefroren erzählten sie uns, was wir ja absolut nach voll ziehen konnten. Da waren wir in unserem Boutique Hotel wohl gar nicht so über dran gewesen ;-))
 thailändischer Grenzübergang -
zurück in der Zivilisation
Wir waren gerade mit dem üblichen Travellertalk beschäftigt, als uns plötzlich eine Thai hinter uns zurief "the driver is sleeping". Erst traute ich meinen Ohren nicht. Der Deutsche sah direkt in den Rückspiegel des Fahrers und stellte fest, dass dem Fahrer tatsächlich die Augen zufielen. Da gabs dann aber Leben im Bus. Wir forderten ihn auf sofort anzuhalten und den Beifahrer ans Steuer zu lassen. Beide sahen uns verständnislos an, der Fahrer öffnete jedoch das Fenster und zündete sich eine Zigarette an.... Von da an war fertig mit netten Gesprächen. Wir waren die letzte Stunde der Fahrt, damit beschäftigt den Fahrer wach zu halten. Die meisten Busunfälle passieren nämlich, weil die Fahrer komplett übermüdet sind und am Steuer einschlafen. Das war ein ganz schön besch.... Gefühl und wir waren alle froh als wir unversehrt in Ubon Ratchathani am Flughafen ankamen. Das war definitiv die schlimmste Busfahrt unseres Lebens....


Freitag, 27. Dezember 2013

Champasak... und es kommt doch meistens anders

Mr. Pan's Fisch 
Für die drei Tage in Champasak stand vor allem Relaxen auf dem Programm. Für den ersten achmittag hatte ich bereits von zu Hause aus ein Spa Package gebucht. Leider fuhr der erste Minibus erst am Mittag in diese Richtung, also mussten wir einen Privat Transfer buchen. Mr. Pan der Besitzer unseres Guesthouses, organisierte dies auch flott. Nachdem wir den Transport schon bezahlt hatten kam uns in den Sinn, dass wir ja eigentlich die Gelegenheit nützen könnten und noch kurz die 15 km zurück Richtung Grenze zu fahren um uns dort den letzten der drei grossen Wasserfälle anzuschauen. Also kontaktierten wir nochmals Mr Pan. Wir waren ganz erstaunt als dieser nur nickte und uns einen neuen Voucher ausstellte, ohne über einen Mehrpreis zu diskutieren. Als ich mich von ihm verabschieden wollte, da wir ja in der Früh am nächsten Tag losfahren wollten, meinte er nur wir werden uns ganz sicher noch sehen. So war es dann auch; als wir unsere Rucksäcke schulterten um ans Ufer zu unserem Boot zu gehen, folgte uns Mr. Pan zusammen mit einer Kiste in der sich ein grosser Fisch befand. Erst dachten wir dies sei für den Bootsführer. Es stellte sich dann aber heraus, dass Mr. Pan die Gunst der Stunde nutzte und uns in unserem Minibus begleitete, um seine beiden Töchter, die in Pakse
Ban Muang...und wieder gehts über den Mekong
studieren, zu besuchen. Nun wurde uns auch klar warum wir bei dem Preis nicht gross handeln mussten. Mir Pan und seine Fisch begleiteten uns also über den Mekong zurück aufs Festland. Dort wurde noch ein zweiter Fisch dazu gekauft. Wir stiegen in den Minibus, die Kiste wurde aufs Dach gebunden und los gings. Nach ca einem Kilometer stopptem wir bereits wieder. Mr. Pan kaufte Eis um den Fisch frisch zu halten. Klar die Fahrt dauerte ja schliesslich auch 3 Stunden....
Weiterfahrt im Songtheo
Wir fuhren Richtung Norden bis nach Ban Muang. Von dort ging die Fahrt mit dem Boot weiter über den Mekong Richtung Champasak. Man sagte uns am anderen Ende würden Tuk Tuks warten um uns bis zu unserem Hotel zu fahren. Denkste... als wir am anderen Ufer ankamen war weit und breit kein Tuk Tuk zu sehen. Der Anruf in unserem Hotel brachte auch nichts. Das Tuk Tuk sei mit Gästen unterwegs, wir müssten uns mindestens eine Stunde gedulden.... Genau in dem Moment hielt ein Songtheo vor unserer Nase an. Wir zögerten nicht lange und versuchten uns mit Händen und Füssen zu verständigen. Jedenfalls durften wir einsteigen und wurden auch zum richtigen Hotel gefahren. Es war eine lustige Fahrt, da das Gefährt bereits mehr als voll war und wir mal wieder die einzigen Ausländer darin, musterten wir uns gegenseitig äusserst neugierig....
mit viel Geduld werden die Schuhe getrocknet...
Wir deponierten unser Gepäck im Zimmer, gönnten uns ein ausgiebiges Mittagessen und machten uns danach auf die Socken um das viel gerühmte Spa zu suchen.
Die vielen begeisterten Berichte hatten tatsächlich nicht übertrieben. Das Spa ist stilvoll eingerichtet und liegt direkt am Ufer des Mekongs. Die Betreiberin ist eine Französin, welche jungen Frauen aus der Gegend eine Ausbildung zur Masseurin ermöglicht. Zudem stellt sie sämtliche Produkte selbst her. Ich hatte das volle Programm gebucht, Bodyscrub, Gesichtsbehandlung und am Schluss eine Massage. Zwischen den
die haben wenigstens die richtigen "Schuhe" dabei
Behandlungen gab es immer wieder Pausen im Garten mit Sicht über den Mekong. Nach sechs Stunden fühlten wir uns porentief rein und wie neu geboren.
Während unseren Aufenthalten im Garten verdunkelte sich der Himmel zusehends. Wir machten noch blöde Sprüche über kommenden Regen, was eigentlich zu dieser Zeit völlig unmöglich ist.
Dieses Mal hatten wir dann aber so richtig Pech... Als wir am Morgen erwachtem, goss es wie aus Kübeln. Erst machtem wir uns noch keine grossen Gedanken, da das ja sicher schnell vorüber gehen wird. Im Gegenteil, wir waren sogar ein wenig erleichtert, da uns der Hotelmanager am Abend zuvor einen Ausflug zum Tempel, der sich in der Nähe befindet
aufgeschwatzt hat und wir eigentlich nicht wirklich motiviert waren dies anzuschauen, es jedoch schon fast zur
unter der Blache sind unsere Stühle
Pflicht gehört wenn man sich in dieser Gegend aufhält. Also konnten wir den Ausflug aufgrund des Wetters stornieren und in aller Ruhe frühstücken. Wir waren nach wie vor zuversichtlich, dass der Regen bald wieder aufhören würde, da wir schliesslich die beiden nächste Tage auf der Insel Don Deng mitten im Mekong verbringen wollten. Dort hatten wir in einem sündhaft teuren aber schönen Resort ein Zimmer gebucht um nochmals so richtig die Seele baumeln zu lassen, bevor es dann Richtung Bangkok geht. Leider wurde daraus dann nichts. Es regnete die beiden nächsten Tage fast ununterbrochen. Schon die Fahrt über den Mekong zur Insel wurde zu einem Erlebnis. Das Boot war nicht gedeckt. Uns wurden stilvoll zwei Korbstühle hingestellt und jeder von uns erhielt zwei Regenschirme.
das wäre der Plan gewesen...
Zum Glück verfügen wir über den nötigen Galgenhumor. Wir lachten uns halb krumm... Das Resort war dann auch ein Traum. Das schönste auf unserer ganzen Reise mit einem Pool mit Blick über den Mekong. Das Personal gab alles, um uns den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Sie versicherten uns ein paar Mal, dass dieses Wetter eine absolute Ausnahme wäre und es sich dabei um eine Kaltfront aus China handeln würde. Das merkten wir dann auch. Ich trug während den beiden Tage meine Skiunterwäsche, welche ich für den Heimweg im Gepäck hatte nonstop und der Haarfön wurde zwangsläufig zum Trockner umfunktioniert. Als es für einen kurzen Moment aufhörte zu regnen, nutzten wir die Gelegenheit um mit den Fahrrädern eine Fahrt über die Insel zu machen. So oft, haben wir noch nie Sabai dee gerufen. Die Inselbewohner hatte sichtlich ihre Freude an den beiden dick verhüllten Farrangs. Die restliche Zeit haben wir vor allem mit Lesen und Schlafen verbracht und man glaubt es nicht am Tag unserer Abreise schien wieder die Sonne als wäre nichts gewesen.... SUPER ;-((((

Dienstag, 17. Dezember 2013

Si Phan Done

Blick von unserer Terrasse
Vorne weg, die lange Busfahrt hat sich mehr als gelohnt… Unser Guesthouse grenzt direkt an den Mekong und ist von vielen Palmen umgeben, was uns das Gefühl gibt irgendwo auf einer Karibikinsel zu sein. Auf unserer Terrasse stehen zwei gemütliche Hängerstühle, von wo aus wir jeden Abend den wunderschönen Sonnenuntergang geniessen können.
Am ersten Tag machten wir uns gleich auf den Weg um ein Motorrad zu mieten mit dem wir die beiden Inseln erkunden konnten. Unterwegs stellten wir dann fest, dass wir fast die einzigen Westler waren, die nicht mit dem Velo unterwegs sind. Wir hatten uns das zwar schon mal kurz überlegt, es uns jedoch aufgrund der langen Fahrt im Dunkeln nach unserer Ankunft am Abend zuvor, schnell wieder aus dem Kopf geschlagen. Zudem sind die Velos ziemlich alt und klein und haben natürlich auch kein Licht. Wir wollten jedoch flexibel bleiben und auch nach Sonnenuntergang noch die Möglichkeit haben nach
Papeng Wasserfall
Don Det zu fahren.
Diese Insel erkundeten wir dann natürlich zuerst, da es uns aufgrund der vielen Storys die man so zu hören bekommt,  wunder nahm wo die ganzen Partys abgehen. Dort wohnen nämlich die ausgeflippten Backpacker. Es gibt Menüs mit „Happy“ Zusätzen und Tuben kann man selbstverständlich auch. Neuerdings werden hier nach dem Vorbild aus Thailand, sogar Fullmoon Partys gefeiert. Die Einheimischen betrachten die wachsende Partyszene offenbar mit gemischten Gefühlen. Es wird befürchtet, dass nach dem Tubing Verbot im Norden von Laos, aufgrund der vielen Todesfälle in Vang Vieng, sich das ganze Theater in den Süden nach Don Det verlagern könnte.
Die zahlreichen Billigunterkünfte und sowie die vielen bunten Bars würden den Bedürfnisse dieses Publikums
Crazy Gheko gehört zwei Schweizern
jedenfalls sehr entgegen kommen. Während unseres Aufenthalts waren die meisten Guesthouses jedoch nicht gross besetzt, so dass wir uns nur schwer vorstellen konnten, dass es hier auch anders zu und her gehen
kann. Wir besuchten die Bar von zwei Schweizer Auswandern, welche diese gemütlich eingerichtet haben und verbrachten den ganzen Nachmittag dort mit rumhängen. Genau deswegen kommt man ja eigentlich auch nach Laos. Um die Batterien zu laden, die beeindruckende Schönheit der Natur zu geniessen und sich von der laotischen Gemächlichkeit anstecken zu lassen …. Uns hatte es schon am ersten Tag voll erwischt. Zudem steckte uns die lange Busfahrt halt doch noch in den Knochen.
Am zweiten Tag machten wir uns dann auf den Weg um „unsere“ Insel Don Khone genauer anzuschauen. Hier befinden sich eigentlich sämtliche „Sehenswürdigkeiten“. Dabei handelt es sich um die alte Eisenbahnstrecke der Franzosen, von der nur noch zwei alte Fracks der Lokomotiven sowie das Schottertrasse übrig sind, auf welchem die Schienen gelegt waren, sowie die beiden Wasserfälle Somphamit und Namtok. Das Schottertrasse wird als Zugang zu den Wasserfällen genutzt, so dass es mittlerweile ein besserer Feldweg ist, der relativ gut befahren werden kann. Auf beiden Inseln gibt es keine richtigen Strassen und eigentlich auch sehr wenig Verkehr. Die Wasserfälle sind dann für asiatische Verhältnisse wirklich schön und wir waren ziemlich überrascht über die enormen Wassermengen die da immer noch durchfliessen, obwohl wir uns bereits mitten in der Trockenzeit befinden. Landschaftlich gleichen sich die beiden Inseln eigentlich ziemlich, unsere ist ein klein wenig grösser und noch weniger besiedelt. Zudem gibt es noch viel weniger Unterkünfte und man lebt noch Tür an Tür mit den Einheimischen.
Chöge fährt Velo, mal was ganz Neues


Am dritten Tag mietet sich Chöge dann doch noch ein Velo. Ich hatte mir am Wasserfall den kleinen Zeh aufgeschlagen und konnte kaum laufen. Daher entschied ich mich für die gemütlichere Variante und setzte mich in ein Kaffee um endlich mal ein paar Blogs zu schreiben, mit denen ich schon wieder mächtig im Rückstand war. Zudem widmete ich mich dem kulinarischen Angebot.  Hier gibt es zahlreiche frische Fruchtshakes und echte laotische Küche. Von dieser war ich schon vor drei Jahren als wir durch den Norden gereist sind, extrem begeistert. Typische Lao Spezialitäten sind Salate welche aus Fleisch, Fisch oder Papaya gemacht werden, mit viel Kräutern abgeschmeckt und ziemlich scharf gewürzt sind. Einfach der Hammer sag ich euch und erst noch gut für die Linie ;-))))

Sonnenuntergang über dem Mekong
Morgen geht es bereits weiter nach Champasak. Dort haben wir eine ausgiebige Spa Behandlung sowie zwei Nächte in einem luxuriösen Butique Resort auf einer kleinen Insel mitten im Mekong gebucht. Ich freue mich schon seit Beginn der Reise auf diese drei Tage...

eine Busfahrt mit Hindernissen...


der erste Eindruck war nicht so schlecht...
Unser nächstes Ziel Si Phan Don ist direkt nach der kambodschanisch-laotischen Grenze im Süden von Laos gelegen. Dort platzte 1866 der Traum der Franzosen wertvolle Güter zwischen dem südchinesischen Meer und dem Reich der Mitte zu Hin und Her zu transportieren. Grund dafür waren die beiden Wasserfälle Somphamit und Phapeng. Diese beiden Fälle bilden die Südgrenze eines einzigartigen Feuchtgebietes, das von den Laoten Si Phan Don oder in Deutsch „die viertausend Inseln“ genannt wird. Auf einer Länge von 50 km sowie einer Breite von bis zu 14 km gliedert sich der Mekong in etliche Kanäle und gibt hunderte kleine Inseln frei.
Gemäss Auskunft des Ticketsverkäufers sollte der Bus um 12:30 in Kratie abfahren und die Fahrt 6 Stunden dauern. Sicherheitshalber gingen wir noch ausgiebig Mittagessen, da man nie weiss, was einem auf so einem
Trip alles erwartet. Der Bus kam dann auch mit einer guten Stunde Verspätung in Kratie an. Die Sitze waren nur zur Hälfte belegt und Chöge und ich ergatterten uns einen Doppelsitz hinten im Bus. Wir waren ganz erstaunt über die grosszügige Beinfreiheit die unsere Plätze boten. Scheinbar handelt es sich dabei um die besten beiden Plätze im Bus. Da konnte etwas nicht stimmen, da die anderen Reisenden bereits mehr als sieben Stunden unterwegs waren. Wir kamen jedoch nicht dazu uns weiter Gedanken darüber zu machen, da bereits nach 10 Minuten Fahrt eine Pause von 30 Minuten angekündigt wurde. Mein erstaunter Kommentar wurde von den rundherum sitzenden Traveller nicht gerade erfreut zur Kenntnis genommen. Scheinbar war dies nach einer grösseren Panne irgendwo im Nirgendwo ohne Verpflegungsmöglichkeit der erste Halt seit
Raststätte
der Abfahrt morgens um 6:00 Uhr. Entsprechend hungrig und genervt waren alle und ich gab natürlich sofort mein Mitgefühl zum Ausdruck.
Während die anderen sich die Bäuche vollstopften, schauten Chöge und ich uns auf der Raststätte um. Da gibt es immer etwas zu sehen….
Pünktlich nach einer halben Stunde ging die Fahrt weiter und die Stimmung im Bus hatte sich auch schlagartig verbessert. Um uns herum sassen ein Deutscher, ein Südtiroler, eine Holländerin und zwei Französinnen, welche uns dann auch detailliert über die vergangenen Stunden informierten. Scheinbar handelte es sich bei dem Bus sogar für kambodschanische Verhältnisse um eine echte Rostlaube. Noch mitten in der Diskussion rief Chöge mir plötzlich zu, ich solle sofort meine Handtasche nehmen. Als ich nach unten sah, stieg mir auch schon Rauch entgegen und ich war echt irritiert als ich, durch ein Loch neben mir direkt auf die Strasse sehen konnte. Einen Augenblick später und ich wäre
Toilette
meine Handtasche losgewesen. Der Rauch entpuppte sich dann auch als Strassenstaub, der durch eine grosse Öffnung in den Bus kam. Chöge und ich flohen von unseren Plätzen und holten den zweiten Chauffeur um ihn auf den Defekt aufmerksam zu machen. Seine Reaktion war erstmals ein „I know…“ als er die grosse Öffnung sah. Wir sahen uns alle entsetzt an und der in der Reihe vor uns sitzende Deutsche wurde aufgefordert ebenfalls seinen Platz zu räumen. Sein Sitz wurde nach vorne gekippt und ein sich im Boden befindender Deckel wurde geöffnet. Jetzt kamen eine Treppe und eine Türe die sich geöffnet hatte zum Vorschein. Offenbar handelte es sich dabei um den Notausstieg. Die defekte Türe wurde mit einem Strick festgemacht und damit war die Sache auch schon geregelt. Wir konnten alle wieder auf unsere Plätze zurück. Während der ganzen Aktion hat der Bus nicht einmal sein Tempo vermindert. Schliesslich galt es mittlerweile bereits fast 2 Stunden Verspätung aufzuholen. Je näher wir der Grenze kamen desto schlechter wurde die Strasse. Der Bus knallte vom einem zum anderen Schlagloch und es dauerte nicht lange und unter meinem Sitz kam wieder Staub hoch. Chöge ging erneut zum Chauffeur, welcher dieses Mal dann sogar anhielt. Es gab einen kurzen Knall an die Türe unter meinem Sitz und der Bus fuhr weiter. Dafür wurden die Lüftungsklappen an der Decke des Busses
Chöge beaufsichtigt die Instandhaltungsarbeiten...
geöffnet, damit der Staub sich besser verteilen konnte. Ohne Kommentar wurden Halstücher ausgepackt um damit die Atemorgane wenigstens ein wenig zu schützen. Wir sahen aus wie ein Überfallkommando… Gerade als es sich jeder auf seinem Sitz gemütlich gemacht hatte, um sich einem Nickerchen hinzugebengab es einen Ruck und der Bus stand still… Die Türe öffneten sich und es wurde Werkzeug ausgeladen. Langsam stiegen auch die Passagiere aus um zu sehen was nun schon wieder los ist…. Wie konnte es anders sein, wir hatten eine Reifenpanne. Die im Bus mitreisenden Mönche suchten sich ein Schattiges Plätzchen und steckten sich einer nach dem anderen eine Zigarette an. Wir Reisenden schauten uns ein weiteres Mal erstaunt an. Rauchende Mönche wo
Reifenpanne
gibt’s den das?!! Die Holländerin war überzeugt, dass diese unmöglich echt sein können und das Mönchsgewand nur tragen würden um gratis durch die Gegend reisen zu können. Lebensziel der Mönche ist meines Wissens Geist und Körper von sämtlichen äusseren Einflüssen frei zu halten. Keine Frauen, kein Alkohol und ganz sicher auch keine Zigaretten… Aber wer weiss möglicherweise werden diese Grundsätze in Kambodscha ja liberaler gehandhabt.
Wir verbrachten die doch längere Wartezeit mit den üblichen Travellertalks; wo warst du schon, wo hin gehst du noch, gute und schlechte Erfahrungen etc. Dies ist dann doch sehr spannend und entsprechend kurzweilig. Irgendwann war dann auch das Rad gewechselt und weiter ging es mit einer Verspätung von mittlerweile drei Stunden.
Rauchende Mönche - wo gibts denn sowas ??!!

Der Grenzübergang ist gemäss Lonley Planet jedoch nur bis 18:00 Uhr geöffnet und es war mittlerweile um einiges später. Einige Reisenden begannen sich deswegen Sorgen zu machen. Irgendwann kam dann auch ein Guide daher, der uns informierte dass wir die Grenze in voraussichtlich 30 Minuten erreichen würden. Die Grenzformalitäten würden durch das Busunternehmen erledigt. Wir müssten ihm unsere Pässe, die Visagebühr sowie je 2 USD Stempelgebühr für den kambodschanischen sowie auch für den laotischen Grenzbeamten plus 1 USD für die Einreise nach den offiziell gültigen Grenzöffnungszeiten bezahlen. Anstatt uns in die Schlange zu stellen konnten wir im Bus sitzen bleiben, stressfrei zur Toilette gehen oder eine Zigarette rauchen. Uns war das ja noch so recht, leider sassen auch in diesem Bus wieder ein paar Deutsche, die es besser wussten. Gespart haben sie schlussendlich auf den ganzen Betrag 2 USD und dem Bus dafür eine weitere Verspätung von 30 Minuten eingehandelt. Die Schweizer sind übrigens nach wie vor von den Visagebühren befreit solange sie sich nicht länger als 14 Tage in Laos aufhalten. Die zusätzlichen 5 USD mussten wir jedoch auch bezahlen.
Schlussendlich war es 20:30 als der Bus am Abzweiger von der Hauptstrasse zum Fähranleger stoppte. Alle Reisenden mit dem Ziel 4000 Island wurden aufgefordert auszusteigen. Man versicherte uns, ein Minibus für den Weitertransport sei organisiert. Nachdem alle Rucksäcke ausgeladen waren fuhr der Bus weiter Richtung Pakse und wir standen im Dunkeln auf einer Hauptstrasse mitten im Nirgendwo. Wir waren gerade am Beraten wie es nun weiter gehen soll, als ein Songtheo aus der Dunkelheit auftauchte. Dies ist ein Fahrzeug mit einer Ladefläche auf der zwei Bänke festgeschraubt sind und von einer Schutzplane, welche an
Wohlverdientes Bier Lao
Gestänge festgemacht ist, überdeckt wird. Diese werde hauptsächlich im öffentlichen Nahverkehr  eingesetzt. Das Gepäck wird auf dem Dach befördert und auf der Ladefläche haben gut 30 Personen Platz wenn es sein muss. Da die meisten Reisenden aus dem Bus,auf die Insel wollten wurde es ganz schön voll. Chöge und zwei andere Jungs mussten sich hinten auf das Trittbrett stellen und sich so gut wie möglich an den Stangen festhalten. Die Fahrt dauerte dann weitere 15 Minute bis zum Pier. Dort wurde uns mitgeteilt, dass die offizielle Fähre nicht mehr fahre, es jedoch einen Bootstransfer für den doppelten Preis (quasi mit Nachtzuschlag) gäbe. Was blieb uns auch anderes übrig als diesen zu bezahlen. Langsam aber sicher waren alle total k.o. und hatten nur noch ein Ziel nämlich sich so schnell wie möglich eine grosse Flasche Bier Lao zu gönnen. Die Bootsfahrt dauerte ebenfalls nochmals eine gute viertel Stunde. Als wir endlich im nördlichen Teil der Insel Don Det abgeladen wurden, war es fast 22:00. Die meisten wollten eigentlich wie wir auf die weiter südlich gelegene Insel Don Khone. Diese ist durch eine Brücke mit Don Det verbunden. Weit und breit waren jedoch weder ein Motorradfahrer noch ein Tuk Tuk zu sehen. Bis auf uns hatte auch niemand eine Reservation. Also verabschiedeten wir uns. Die anderen machten sich zwangsläufig in Don Det auf die Suche nach einer Unterkunft, da der Fussmarsch gemäss Auskunft eines Locals mehr als 40 Minuten dauern würde. Chöge und ich setzten uns in eine Bar und riefen unser Guesthouse an. Mr Pan versicherte uns er werde uns umgehend einen Transport schicken. Es würde jedoch eine gute halbe Stunde dauern. Kein Problem, Hauptsache wir hatten endlich unser lang ersehntes Bier Lao vor uns stehen.

Die Fahrt dauerte dann tatsächlich gute 20 Minuten über unbeleuchtete holprige Feldwege und wir waren dankbar als wir uns endlich unter die wohlverdiente Dusche stellen konnten. Todmüde und gespannt darauf, ob sich diese ganzen Strapazen gelohnt haben und die Insel wirklich so paradisisch ist wie überall beschrieben wird, sanken wir in den Schlaf….

Blog-Archiv